Das Quartär der Küste - Warum sind die Eiszeiten heute noch von Bedeutung?
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Das Altpleistozän: Als lange Unterhosen wichtig wurden

Zu Beginn der jüngsten Vereisungsperiode herrschten terrestrische (festländische) Bedingungen in Nord- und Mitteleuropa. Das Ostseebecken lag trocken und die Küstenlinie der Nordsee lag sehr viel weiter nördlich als die heutige. Norddeutschland war geprägt von Flüssen, welche die Niederschläge von den Mittelgebirgen nach Norden transportierten. Gegenüber dem älteren Tertiär kühlte sich die Temperatur um 8 ° bis 10 °C ab. Einen der Gründe für diesen Umschwung legt man heute nach Mittelamerika. Die Landbrücke zwischen Süd- und Nordamerika existierte noch nicht und damit auch nicht der Golfstrom. Mit dem Schließen dieser Lücke etablierte sich der Golfstrom, der für das milde Klima in Europa unabdingbar ist. Durch den Zustrom warmen Ozeanwassers erhöhte sich in Europa die Luftfeuchtigkeit, was wiederum zu erhöhten Niederschlägen führte.

Entwicklung des Menschen

Zu Beginn des Quartär, vor 2,2 Mio. Jahre vor heute, taucht im heutigen Afrika der Australopithecus, der Urmensch, auf. Jüngste Knochenfunde dieser Hominidenart sind auf 1,2 Mio. Jahre vor heute datiert. Der Urmensch exsitierte also in einer vergleichsweise zeitlich kurzen Periode auf der Erde.

Im Altpleistozän, vor etwa 1,9 Mio Jahre vor heute, taucht der Homo erectus (Frühmensch) auf.  Der Homo erectus machte einen wesentlichen Entwicklungsschritt für die Menschheit: er entdeckte das Feuer und entwickelte, wie der Name schon sagt, den aufrechten Gang. Nach R. Leakey war er die erste hominide Art die Feuer benutzte, hauptsächlich Tiere jagte und wie ein moderner Mensch laufen konnte. Aus den Populationen soll sich in Europa der Neandertaler und in Afrika unabhängig davon der moderne Mensch (Homo sapiens) entwicklet haben. Diese Theorie ist jedoch strittig.

Entwicklung Flora und Fauna

Mit den Klimaveränderungen verschwandt die ältere, tertiäre Vegetation (z.B. die Mammutbäume). Laubbäume fehlten fast völlig, nur die Birke tritt in Erscheinung. Auch bei den Nadelbäume, ging, bis auf die frostharte Kiefer, die Artenvielfallt rasch zurück. Es bildeten sich weit verbreitete Waldsteppen und -tundren mit Kiefern und Birken aus.