Korngrößenverteilungen – wie finde ich heraus, wie viel feines Material und wie viel grobes Material in meiner Probe vom Meeresgrund enthalten ist?

Bei der klassischen Trockensiebung wird ein Turm aus aufeinander gestapelten Sieben mit unterschiedlichen Maschenweiten zur Fraktionierung einer Probe für 10 Minuten durch einen Rüttler in gleichmäßigen Schwingungen versetzt. Anschließend werden die Teilprobenmengen aus den einzelnen Sieben ausgewogen. Es ist sehr zeitaufwendig, eine große Anzahl von Proben auf diese Weise zu bearbeiten.

Die technische Weiterentwicklung in der Laboranalytik ermöglicht es heute, diese klassischen Methoden durch neue Geräte und Methoden zeiteffizienter zu ersetzen. Im Labor des Geozentrums Hannover wird zur Korngrößenbestimmung von überwiegend sandigen Proben ein video-optisches Verfahren eingesetzt (Gerät: Camsizer der Firma RETSCH). Die routinemäßige Probenvorbereitung umfasst zunächst manuell eine Trocknung, dann das Auflösen von eventuell enthaltenen Kalkanteilen (z. B. Muschelschalen), die Entfernung von organischen Bestandteilen (z. B. Reste von Algen) sowie die Abtrennung der groben Anteile, die größer als 2 mm sind (Kies- und Stein-Fraktion). Die vorbereitete Probe wird in den Camsizer gegeben. Darin filmt ein kombiniertes System von zwei Kameras (eine auf die Gesamtprobe gerichtet, eine zweite für die Detailvergrößerung) die Probe beim Durchlauf und errechnet aus den Bildern software-gestützt die Anteile der in der Probe enthaltenen Korngrößen. Die Verteilung der Korngrößen kann dabei mit Hilfe der Software in beliebig vielen Fraktionen erfasst werden. Parallel werden zusätzlich Informationen über den Rundungsgrad des Materials gemessen.

Die Kornverteilung wurde für die im GPDN-Projekt gemessenen Proben konform zu den bereits in der Labordatenbank vorliegenden Datensätzen in ¼ Phi-Graden errechnet. Die Grobfraktion (> 2 mm) ist als Gewichtverhältnis von Gesamtprobe zu während der Vorbereitung abgetrennter Teilprobe (Kies-Sand-Fraktion) berechnet worden

(Kies-Steine).